Wellness und Gesundheit

Darm-Erkrankungen aus Sicht der TCM

– eine echte Alternative


Neben der Haut zählt unser Darm zu den „größten“ Organen. Beide Organe sind gleichermaßen sensibel, jedes auf seine Art. Beide Organe sind funktional und sensitiv miteinander verbunden:
„Was der Darm nicht verdauen kann, muss dann die Haut “verdauen“, sprich ausscheiden.
Unser Darm ist zwischen 5 bis zu 7,5 m lang und seine Innenfläche beträgt ca. 200 qm² – das entspricht in etwa der Fläche eines Tennisfeldes.
Auch unsere Haut ist beim erwachsenen Menschen bis zu 5 Kilo schwer und kann bis zu 2 qm² groß werden.
Beide Organe bedürfen heutzutage großer Achtsamkeit und, denn sie sind (über)belastet wie selten zuvor.
Da sich die Häufigkeit der Magen-und Darm-( und Haut) Erkrankungen in meiner Praxis stetig erhöht ( Tendenz steigend), möchte ich gern kurz und allgemein verständlich zusammenfassen, was unser Verdauungssystem ausmacht, und Alternativen anbieten.
Es gibt selbstverständliche mehrere alternative und gute Methoden, die Darmgesundheit wiederherzustellen oder zu verbessern. Selbstverständlich können diese Methoden auch miteinander verbunden werden. Am nächsten liegt mir jedoch die TCM, die Traditionelle Chinesische Medizin mit all ihren natürlichen Hintergründen. Sie bringt ein Krankheitsgeschehen in meinen Augen am schnellsten auf den Punkt.
Es macht Sinn, einen erfahrenen Therapeuten, Akupunkteur oder Kinesiologen aufzusuchen, wenn der Bauch mit uns spricht.

Magen-Darm-Erkrankungen – egal, welche Diagnose dahinter steht -, zählen in der heutigen Zeit zu den sogenannten „Generations-Erkrankungen“.
Diese Bezeichnung bedeutet, dass zahlreiche äußere Faktoren wie beispielsweise Genetik, Impfungen, Antibiotika- oder Cortisonverschreibungen, die Einnahme der „Pille“, radiologische Untersuchungen, Ernährungsfehler uvm. ebenso eine Rolle spielen wie innere Faktoren, die sowohl mit dem „Bauchgehirn“ als auch mit dem emotionalen Bereich (Verdrängen, Unklarheit in den Gefühlen, Selbstwert-Störungen etc.) zu tun haben.
Tatsächlich sind neurologisch betrachtet die sensiblen Nervenzellen des Darms von derselben Struktur wie die Nervenzellen des Gehirns. Ist das Bauchgefühl gestört, haben wir es also mit einer Vielzahl von Dysbalancen zu tun, durch die bevorzugt Gastro-Intestinal-Erkrankungen entstehen können.

Das Angebot für eine funktionierende Verdauung ohne konkrete Diagnose ist aktuell sehr vielfältig und oftmals für Betroffene unübersichtlich.
Wenn man den Menschen als Ganzheit betrachtet, kommt man besonders in der Therapie der Magen-Darm-Erkrankungen schnell dahinter, dass die reine Beseitigung von wirklich lästigen Symptomen das sensible Verdauungssystem des Patienten nicht langfristig zu (er)halten und zu unterstützen vermag, sondern dass jede Unterstützung und Therapie individuell verschieden und einzig auf den jeweilig Betroffenen ausgerichtet sein sollte. Mehr noch: der Patient sollte/muss in den Heilungsprozess involviert werden und dies auch selber besser rasch erkennen. Denn eine „Heilung“ ist bei den entzündlichen, chronischen Intestinal-Erkrankungen lediglich als „Symptomfreie Intervalle“ zu sehen, die dem Patienten eine Weile Ruhe schenken. Er selbst ist durchaus dafür (mit)verantwortlich, wie lange diese „Ruhephase“ anhält. Hier ist also im wahrsten Sinne des Wortes „Krankheit als Weg“ zu interpretieren.
Da es bei schweren Erkrankungen im Magen-Darmtrakt schulmedizinisch auch meist nur recht starke Medikamente oder Operationen als Weg gibt, ist das zwar zielorientiert ganz lieb gemeint. Betrachtet man den Menschen jedoch als Ganzheit, macht es Sinn, unterstützend, begleitend und individuell sehr verfeinert ausgerichtet, nach weiteren Wegen zu suchen, um Folgeschäden von starken Medikamenten, die das Verdauungssystem erneut belasten, zu vermeiden. Vereinfacht ausgedrückt ist der verdauende Trakt ja erkrankt, weil er eben nicht alles „verdauen“ kann, was wir ihm unbewusst zumuten oder zugemutet haben.

Die Traditionelle Chinesische Medizin als Weg ist einer davon.
Aus Sicht der chinesischen Medizin repräsentiert der gesamte Bereich „Bauchraum“ unsere Mitte, Milz und Magen sind die direkt beteiligten Organe und Meridiane (Leitbahnen im Körper, durch die die Lebensenergie fließt).
In der Theorie der 5 Wandlungsphasen symbolisiert das Element Erde mit den zugehörigen Organen Milz und Magen die „Mitte“ des Menschen. Unsere Mitte ist sehr zentral und ungemein wichtig für unser ganzes Sein und Wohlbefinden ist.
Die Verdauungsorgane, Magen, Dünndarm, Dickdarm und Gallenblase sind sogenannte Hohlorgane in der chinesischen Medizin. Hohlorgane können nichts speichern. Sie funktionieren gut, wenn sie gut aufnehmen, verdauen und entleeren können. Der scharfe und bittere Geschmack von Kräutern und Lebensmitteln stärkt diese Organe und vermag ihnen auch bei der Regeneration zu helfen.
Milz und Pankreas müssen aus chinesischer Sicht gestärkt werden, damit ihre Funktionalität über all die Jahre erhalten bleibt. Das Stärken dieser Organe geschieht in der Ernährung mittels des süßen und scharfen Geschmacks – dem man in der Behandlung der Magen-Darm-Erkrankungen jedoch große Aufmerksamkeit widmen sollte, da nicht alle Lebensmittel verträglich sind.
Ein kinesiologischer Test ist hier also sinnvoll.

Ein sehr wichtiges Prinzip in der Chinesischen Medizin ist es, dem Körper warme Nahrung zu zuführen. Essen wir nur oder sehr viel Salat und Brotmahlzeiten, trinken oft kalte Getränke kann dies unsere Mitte stark verletzen und schwächen. Die Folgen wären ein geblähter Bauch, Völlegefühl, Krämpfe, weicher Stuhlgang oder sogar Durchfall.
Tun wir uns so etwas über Jahre hinweg an, ist der Darm und die Darmflora häufig nicht mehr gut in Takt, geschweige denn gesund. Es entstehen bereits im Kleinkindalter (durch Außenfaktoren) Allergien und Blutarmut. Nehmen wir überwiegend kalte Nahrung zu uns, muss unsere Mitte stärker erwärmen, um sie überhaupt verdauen zu können. Dieses Erwärmen verbraucht ständig unsere eigene Körperenergie, unser Yang ( männliche, aktive Seite im Menschen). Wir erschöpfen uns also durch unsere eigene Ernährung, anstelle uns gut zu nähren.
Kennen wir nicht alle das gute Gefühl nach dem Verzehr einer warmen wohltuenden Suppe?
Natürlich brauchen wir auch Vitamine und „Frisches“. Dagegen ist nichts zusagen, es kommt immer auf das eigene Maß an, welches der Körper eindeutig in seinen Symptomen, in seinen Pulsen, dem Zungenbild und im Gesicht widerspiegelt. Jede persönliche Neigung/ Vorliebe des Menschen in seiner Ernährung kann rasch zu einer Dysbalance im Organismus, in diesem Falle Magen-Darm-Trakt, führen.
Ich erinnere mich daran, das meine Großmutter ( und sie hatte natürlich keine Ahnung von der Chinesischen Medizin) oft sagte: „Man muss auch mal etwas essen, was man nicht mag!“, und sie hatte damit Recht.
Die chinesische Medizin kann sehr individuell die passenden Kräuter und Lebensmittel für jeden Menschen zusammenstellen, damit es sich wieder gut im Bauch anfühlt – und durch die Kinesiologie lässt sich überprüfen, was der Körper individuell „braucht“. Nichts geht über ein gutes Bauchgefühl – sowohl organisch als auch innerlich.
Recht häufig stellt diese „Umstellung“ der Ernährungsgewohnheiten ein großes Problem für den Betroffenen dar. Bei chronischen Darmproblemen kann es durchaus auch notwendig sein, dass – zumindest vorübergehend) auf Lebensmittel verzichtet werden sollte, die ausgesprochen gerne und häufig gegessen werden. Dass eine drastische Reduzierung oder gar Vermeidung von Lebensmitteln für den Betroffenen eine echte Herausforderung darstellt, ist menschlich natürlich voll und ganz nachvollziehbar.
Im weiteren, tieferen Sinne jedoch liegt diesem „Missempfinden“, das meist sogar als eine Reduktion der Lebensqualität empfunden wird, ein blockierendes „Gewohnheitsdenken“ des Patienten hier zugrunde, ein Nicht-Loslassen-Können – was auf ein Störungen einer „mangelnden Mitte“ hinweist. Hier ist jemand in sich selbst nicht „zuhause“ und hat zu sich selbst noch nicht voll und ganz „ja“ gesagt. Der Selbstwert ist pathologisch verschoben oder nicht ausgeprägt genug, der Mensch ist viel zu starr auf das Außen bezogen. Die Anstrengung jedem außer sich selbst gerecht zu werden ist irgendwann zuviel für ihn, da es ein Übermaß an Energie kostet und nicht nur sehr anstrengend (Stress) ist, sondern letztendlich auch etwas, was nicht funktionieren kann. Ein „gesunder“ Umgang mit dem Außen sieht wahrlich anders aus...eine Info, die der Magen-Darmtrakt sehr schnell und sehr klar auszudrücken vermag.

Des weiteren führt die heutige Ernährung häufig zu einer Übersäuerung.
Zuviel Süßes, Kohlenhydrate oder Fastfood sind ungesund. Unser Körpersystem muss unser Blut auf einem bestimmten pH-Wert halten, sonst können viele Stoffwechselvorgänge nicht rund funktionieren.
Der Körper versucht die Säuren, die in Dysbalance sind auszugleichen, indem er Calcium aus den Knochen abbaut und mehr Magensäure bildet, weil gleichzeitig eine Base in das Blut abgegeben wird. Wir empfinden durch diesen Vorgang Sodbrennen und Magenbrennen.
Also wird die chinesische Medizin über basische und entgiftende Ernährung, sowie durch chinesische Kräuter versuchen, diesen Vorgang zu regulieren. Ansonsten wird der Körper im Selbsterhaltungsmechanismus weiter Calcium aus den Knochen ziehen (Gelenk- und Rheuma-ähnliche Schmerzen, aber auch Blutbildungsstörungen sind daher nicht selten, sondern eher die Regel) und zuviel Säure im Magen produzieren.
Eine Balance der Säuren mittels basischer Ernährung durch chinesischer Kräuter (Dekote) kann also zur Notwendigkeit werden.
Sowohl unsere Nahrung mit ihren unzähligen Farb-und Aromastoffen als auch Medikamente wie Antibiotika und Cortison führen dazu, dass die Darmflora immer mehr geschwächt wird, da die Darmwände poröser werden. Dadurch wird die Ernährung nicht mehr richtig verwertet und es können mehr Schadstoffe ins Blut kommen. Durch diesen Prozess erhöht sich die Allergieneigung und die Energie vermindert sich. Die Mitochondrien der Dünndarmzellen sind immens wichtig, da sie reine Enegiezellen sind, und daher auch als „Zell-Kraftwerke“ bezeichnet werden. Sind die Dünndarmzellen also beschädigt, können die Mitochondrien nicht arbeiten. Wir haben dann keine gutes Verdauungssystem. In der chinesischen Medizin wird dieser Vorgang mit „Kälte“ im Dünndarm beschrieben. Die Mitochondrien produzieren nämlich die energetische Wärme, die wir zum Verdauen dringend brauchen.
Man sieht also, dass die chinesische Medizin sehr präzise den jeweilig gestörten Mechanismus erkennt, der zu den unterschiedlichen Darmerkrankungen führt. Es ist dann möglich, Verdauungsstörungen und selbst schwere Erkrankungen des Verdauungsapparates mit chinesischen Kräutern, einer passenden Ernährung, durch Akupunktur und Qigong-Praxis deutlich zu verbessern.