Wellness und Gesundheit

Die Rau(h)tage- und nächte-
die besondere Zeit zwischen den Jahren



Der Ursprung des Namens der Rauhnächte ist bislang ungeklärt.
Sicherlich hat es mit der kalten und rauhen Jahreszeit zu tun, in welche die Rauhnächte fallen: sie liegen in dem Zeitraum zwischen dem 25. Dezember und 5. Januar, die Zeit zwischen den Jahren.
Möglicherweise leitet sich die Bezeichnung dieser besonders achtsamen Zeit aus dem alten Ritual ab, in dem man tatsächlich die Häuser ausräucherte, um in dieser nebulösen und mysteriösen Zeit, böse Geister zu vertreiben - so sorgten sich die alten Bräuche.
Sicherlich hatte das Räuchern mit speziellen Mischungen aus Kräutern und Harzen aber auch den Hintergrund, Krankheitserreger zu vertreiben, die sich möglicherweise innerhalb der Häuser angesiedelt hatten. Das Räuchern war ein durchaus heiliger Brauch – und das nicht nur im heutigen Europa.
Auch die Schreibweise ist bis heute unklar... jedoch ob nun mit oder ohne „h“ geschrieben, stehen diese zwölf Tage seit Urzeiten für die Zeit des Wünschens, der Bannens und Segnens, der Orakel, der Achtsamkeit und Meditation.
Druiden und Kelten bezeichneten diese Tage als die Zeit, in der die Tore zur „Anderswelt“ geöffnet waren – so hieß es in den alten Schriften.
Die Rauhnächte stehen aber auch für jeden Monat des kommenden Jahres. Die erste Rauhnacht am 25sten Dezember steht also für den Januar, die zweite am 26sten Dezember für den Februar und so weiter....jede Rauhnacht hatte ihr eigenes Thema, ihre eigene Besonderheit.
Unser heutiger Trend Silvester zu feiern stammt tatsächlich aus dem alten Brauchtum ab, glaubte man doch, wenn etwas besonders Gutes zu essen auf dem Tische stand und man diese Mahlzeit mit anderen teilte, dass dann auch im kommenden Jahr stets genügend zu Lebensmittel vorhanden sein würden und man darüber hinaus als sozialer, aufmerksamer Mensch galt.
Hell lodernde Feuer in Hauskaminen sorgten für das Vertreiben böser Geister, während die  Geselligkeit meist im Legen von Orakeln endete.

Auch heute sind die Rauhnächte – in denen es sich übrigens mitnichten nur um Nachtzeit, sondern ebenso um die Tageszeit dreht – eine sehr wichtige und besondere Zeit für uns, dessen wir uns nur nicht mehr durch unser übervolles Außen bewusst sind.
Es ist die Zeit der Stille, die wir dringend benötigen, um uns in den Zeiten des Wandels und der Transformation, die ja meist von Orientierungslosigkeit, Vogel-Strauss-Politik und Chaos behaftet sind, neu auszurichten und zu sammeln.
Wir sollten nun Innenschau halten, Altes loslassen und ohne Furcht achtsam weitergehen.
Die dunkle Jahreszeit vereinfacht es, ruhig und still zu werden, so dass Yin nährend unsere Yang-Dysbalancen ausgleicht wie: zuviel Arbeit, zuviel Außen, zuviel Hektik und Unruhe, zu viel Aktivität, zuviel Starre, Stress und Routine.

Die Natur schenkt uns diese Zeit, die sich sehr gut mit der Wandlungsphase Wasser, die bald beginnt,  verträgt und inhaltlich hervorragend vergleichbar ist.
Auch in der Wandlungsphase Wasser, die im Leben des Menschen des höheren Alters entspricht, geht es überwiegend ums Nach- und Loslassen: der eigenen körperlichen und geistigen Fähigkeiten, dem Abschiednehmen von Menschen bis zum allerletzen großen Loslassen, dem Loslassen des Lebens und des eigenen Körpers.
Näheres zur Wandlungsphase Wasser findet ihr Anfang Januar auf dieser homepage.

Zhineng Qigong bietet uns viele Möglichkeiten in den Rauhnächten zur Ruhe zu kommen.
Ich möchte euch allen die „Three Centers Merge“ ans Herz legen – je länger, desto besser...;-)